Un(d)bunt


Un(d)bunt

Farbe oder Nicht-Farbe, so steht das unbunte Weiß in der Geschichte da. In unserem Kulturkreis steht es für Reinheit, Unbeflecktheit. In Afrika steht Weiß für Tod und eine weiße Gesichtsbemalung für die Verbindung zum Jenseits.
Dabei ist es ein physikalisches Zusammenspiel, dass uns diese ‚Farbe‘ als weiß vorgaukelt. Schickt man nämlich das vermeintlich weiße Licht durch ein Prisma, erhält man in der Zerlegung die wunderbarsten Regenbogenfarben.
In den zwei Tagen zum Fest in Weiß in Eisenstadt, haben wir daher nach burgenländischen Künstlern und Künstlerinnen gesucht, die sowohl mit der Farbe Weiß in ihrer ursprünglichen Form sowie mit dem bunten Spektrum der daraus entstehenden Farben umgehen können.
Aber auch Weiß alleine ist an und für sich schon vielfarbig: es gibt Titanweiß, Cremeweiß, Off-white und viele andere Schattierungen; also ist weiß alleine auch schon bunt.

Folgende Künstler:innen haben sich mit dieser Thematik auseinandergesetzt:
Petra Forman
Julia Neckel
Agostina Suazo
John Petschinger
Elke Mischling

Petra Forman passt mit ihren weißen Lavendelbildern und bunten figurativen Bildern gut in das ‚un(d)bunte‘ Konzept, da sie beide Elemente abdeckt. Sie lernte bei C.L.Attersee und arbeitet im burgenländischen Neudörfl.
Julia Neckel arbeitet mit kleinen Bildern, die in weißen, recycelten Plastikdosen zu sehen sind und Tonfiguren, die archaisch anmuten und einer anderen Zeit oder Kultur entsprungen zu sein scheinen.
Agostine Suazo ist Künstlerin aus Südamerika und spielt mit starken Farben in ihren Bildern. Es öffnet sich ein neuer Kontinent. Burgenland, Eisenstadt und Südamerika verschmelzen zu bunten Farbexplosionen.
Elke Mischling erzählt mit ihren Bildern eine Geschichte der Utopie. Ob es wirklich möglich ist, diese Frage stellt sich der/die Besucher:in nicht, denn gekonnt verschmelzen hier verschiedene Welten in einem Bild. Aber auch zarte weiße Blüten und Stilleben werden den Betrachtern geboten.
John Petschinger ist in seinen jungen Jahren ein bereits sehr erfolgreicher Künstler. Seine Bilder sind viel gereist und gezeigt worden und er hat bereits mit großen Galerien wie Hartinger zusammengearbeitet. Sein Markenzeichen, die kleine Bluume, ist meist dabei. Sie ist eine Hommage an seine Mutter. Spätestens seit seiner Ausstellung in der Landesgalerie Burgenland oder am Schloss Tabor kennt man ihn auch in seiner Heimat. Für die Ausstellung ‚Un(d)bunt‘ hat er diesmal Papierarbeiten vorbereitet.
Die Kuratorin Ursula Tuczka ist gebürtige Eisenstädterin und durch ihr Studium nach Wien gekommen, wo sie 2006 den MetropolitainArtClub gegründet hat, der seit letzten Jahr auch einen Sitz in Eisenstadt hat. Seit Beginn hat sie mehr als 50 Projekte realisiert, darunter auch in Deutschland. Im letzten Jahr kuratierte sie den Skulpturenpark beim Liszt Festival in Raiding.

‚Un(d)bunt’ 7.6. und 8.6.2024, Hauptstraße 32, 7000 Eisenstadt
Öffnungszeiten 10-18 Uhr
Vernissage am 7.6. von 18-21 Uhr
Finissage am 8.6. von 18-21 Uhr

Zu ‚Eisenstadt in weiß‘
Kuratiert von Ursula Tuczka